Kapitän Fitzroy und sein Sturmglas
Dissipative Strukturen sind das Resultat
äußerer Einwirkungen auf innere Kräfte. Sie sind bei ihrer Bildung abhängig
von Anfangs- und Randbedingungen, und es bedarf einer ständigen Energiezufuhr
zur Aufrechterhaltung der Struktur. Es gibt grundsätzlich keine Anzeichen
dafür, dass konservative Strukturen vorwiegend in der unbelebten Welt
anzutreffen sind, dissipative dagegen eher in der belebten. Bei dem Sturmglaseffekt
haben wir es wegen der Notwendigkeit einer Energiezufuhr zur Bildung und
Aufrechterhaltung der Kristallform mit einer dissipativen Struktur zu
tun.
Die Kristallstruktur im Sturmglas zeigt
mindestens vier Reaktionsformen:
1. Die Wachstumshöhe des Kristalls.
2. Die Dichte der Kristallstruktur.
3. Die Gestalt des Kristalls.
4. Die Wachstumsrichtung des Kristalls.
Für diese vier Reaktionsformen bieten die Abbildungen 52 und 53 einige
Beispiele. Die Bearbeitung der vier Reaktionsformen des Kristalls in ihrem
Zusammenhang mit dem Wettergeschehen und den Sferics-Frequenzkombinationen
ist noch lange nicht abgeschlossen.
Doch
ergab die Korrelation der Kristallhöhe mit der Temperatur eines klimatisierten
Kellerraums in einem Eisenbetongebäude und einer Sferics-Frequenzkombination,
gemessen in 52 Kilometer Entfernung vom Kristall, einen interessanten
Zusammenhang. Es zeigt sich, dass die Umgebungstemperatur zwei Zentimeter
vom Kristall entfernt einen Einfluß von 16 Prozent, die Sferics-Frequenzkombination,
die dem Einströmen von Warmluft vor einer Kaltfront entspricht, einen
Einfluß von 50,4 Prozent auf die Kristallhöhe hatte; die restlichen 33,6
Prozent sind noch ungeklärt (Abb. 54); Irrtumswahrscheinlichkeit bei der
Korrelation Sferics Kristallhöhe ist 0,009. Daraus ergibt sich zum einen
wiederum, dass die Sferics Frequenzen mit dem Wettergeschehen übereinstimmen,
und zum anderen, dass der Kristall in dem verschmolzenen Glas nicht direkt
einen Sturm anzeigt, wie Fitzroy glaubte, sondern das Herannahen einer
Front, was allerdings zu einer Sturmlage führen kann.

Abb. 54 Vorläufige Darstellung der Beziehungen
zwischen dem Temperaturgang in °C eines klimatisierten Kellerraumes
in einem Eisenbetonbau (A), dem Kristallhöhenwachstum (B) x --- x in diesem
Kellerraum und einer Sferics-Frequenzkombination a, gemessen in 52 Kilometern
Entfernung.
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